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Das Coronaband – Ein Fotoprojekt von Jens Junge

Wir haben Platz und sind kreativen und außergewöhnlichen Ideen immer sehr wohlwollend eingestellt. Als die Anfrage eines Berliner Fotografen unsere Firma erreichte war schnell klar, dass wir ihm eine Plattform bieten werden.

Was wie ein Tatort aussieht, ist das coronabedingte Fotoprojekt des Berliner Fotografen Jens Junge. Im Verlauf seiner Dokumentation der hiesigen Coronamaßnahmen ist ein eigenständiges Fotoprojekt entstanden. Hierbei sperrte Junge von den Maßnahmen betroffene Bereiche in stark übertriebener Dimension mit einem Absperrband, dem „Coronaband“, ab. Neben Spielplätzen, Sportstätten, einem Biergarten, bekannten Hotels, Büroräumen, Operationssaal und vielen weiteren Einrichtungen, konnte er beispielsweise auch, mit Genehmigung des Bundesinnenministeriums, die Grundgesetz 49 Installation am Bundestag einwickeln. Auch Haustüren von Menschen die in Berlin an Covid-19 erkrankt waren und sich demzufolge in eine mehrwöchige Quarantäne begeben mussten wurden in sein Projekt einbezogen. Weitere Anfragen laufen parallel an Kinos, Opern sowie Theater und verschiedene soziale Einrichtungen.

BMU passt als sozialer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Knotenpunkt sehr gut in diese Serie. Das Projekt versteht sich als eine künstlerisch übertriebene Tatsachendarstellung. Somit ist die Umsetzung nicht an aktuelle Maßnahmen gebunden und Junge kann sich ganz den terminlichen Kapazitäten fügen.

Im Folgenden erklärt Fotograf Junge kurz die Grundzüge seiner Motivation und das Entstehen der Idee:

„Aus meiner im Zuge der Coronamaßnahmen entstandenen Erwerbslosigkeit, fühlte ich mich animiert umzuschwenken und meine gesellschaftliche Verantwortung als Fotograf wahrzunehmen. Zunächst dokumentierte ich das Stadtbild. Über die Aushänge & Schilder kam ich auf das plötzlich allgegenwärtige, mit einem improvisierten Charakter behaftete Absperrband. Besondere Aufmerksamkeit fiel dabei auf die mit „Coronaband“ gesperrten Spielplätze. Seit dem 26. März bis hin zur Schließung am 04. Mai habe ich auf diese meinen Schwerpunkt gelegt und verteilt auf das gesamte Stadtgebiet dokumentiert. Zusätzlich öffentliche, als auch zahlreiche private Hofspielplätze. So ist eine Sammlung aus über 100 verschiedenen Spielplätzen zusammengekommen. Im Laufe dieser Zeit bin ich auch vermehrt dazu übergegangen, eigene Absperrungen zu kreieren, um das Ganze überspitzt zu visualisieren. Hierdurch versuche ich auch zukünftig einen emotionalen Zugang zur Thematik zu vereinfachen und somit zu einer Nachhaltigkeit der aktuellen Situation beizutragen. In der aktuellen Variante des sich verselbstständigten Projektes packe ich vereinzelte, durch Maßnahmen betroffene Objekte in zum Teil mehrere Kilometer „Coronaband“ und versperre sie über Kreuz.

Das Band kann hierbei als Metapher für die allumfassenden und gigantischen Ausmaße des Virus und der Maßnahmen auf unsere Gesellschafts- und Wirtschaftsform gesehen werden. Es reflektiert den nicht nur in Deutschland eher ungewöhnlichen, momentan jedoch allgegenwärtigen improvisierten Charakter. Ebenso das Durcheinander der diversen Meinungen und die diversen Szenarien der als notwendig erachteten staatlichen oder landespolitischen Maßnahmen.“

Link: http://nichtlicht.com