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Ein Interview mit dem Geschäftsführer Robert Schlegel

Das Interview führen Christian Linck und Robert Schlegel, einer der Geschäftsführer von BMUsik Veranstaltungstechnik GmbH & Co. KG.

C: Hallo Robert! Wir duzen uns, weil wir uns schon seit vielen Jahren kennen, aber heute unterhalten wir uns nicht als Freunde, sondern beruflich. Ich würde euren Fans, Follower und Lesern gern die aktuelle Situation schildern und auch gern etwas mehr Aufmerksamkeit für die Veranstaltungsbranche schaffen. Fangen wir doch mal ganz harmlos an.

C: Bist du gut in den Tag gestartet und wie sieht dieser Start aus?

R: Ja, dass bin ich. Grundsätzlich immer sehr früh, mit guter Laune, Kaffee und Moods (Zigarillos). Aber seit 2 Wochen ohne. 🙂

C: Warum so früh? Ich dachte so viel ist gerade nicht los.

R: Das stimmt schon, aber wir haben die Zeit genutzt um nach 15 Jahren unsere Außendarstellung, die Ausrichtung und unsere Abläufe auf den Kopf zu stellen, haben sie verbessert und schulen unsere Mitarbeiter intensiv. Der Tag nach Corona wird kommen.

C: Wo du es schon ansprichst, seit Eurem defacto Arbeitsverbot hat sich einiges verändert. Wie hast du die Entwicklung zum allerersten Lockdown verfolgt? Wart ihr der Meinung es geht nur ein paar Wochen und die man mit einer Lagerinventur und liegengebliebenen Papierkram gut überbrücken kann?

R: Trotz der Glaskugel auf meinem Tisch und der doch kleineren Entspannung im Sommer, konnte glaube ich 2020 keiner ahnen, dass es sich mehr als ein 1 Jahr hinziehen wird. Und leider kommt auch bis heute kein wirklicher Lichtblick am Horizont auf. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zum Schluss.

C: Wie bewertest du aktuell das Verhalten und die Maßnahmen der Bundesregierung zur Rettung der Veranstaltungsbranche?

R: Jeder Unternehmer ist ja grundsätzlich erstmal selbst für sein Unternehmen und seine Mitarbeiter verantwortlich, deswegen haben wir auch bis heute alle Mitarbeiter gehalten und versuchen gemeinsam diese Krise zu bewältigen. Aber wenn man unverschuldet in eine wirtschaftlich missliche Lage gedrängt wird, finde ich es persönlich sehr enttäuschend was die Politik vor allem in unserer Branche anrichtet. Bestes Beispiel sind die klammheimlichen nachträglichen Änderungen der FAQ´s und Bedingungen in den Überbrückungshilfen. Nach außen zeigt man sich spendabel, aber leider kommen durch diese neuen Hürden bei vielen Unternehmen wenig bis nichts an und verschlimmert die Lage immens.

C: Was würdest du als Erstes verändern, wenn du in diesem Bereich Entscheidungsträger wärst?

R: Schwer zu sagen, da die Wirtschaft sehr komplex ist. Aber ein großes Problem ist der Lobbyismus. Wir als relativ junge und „kleine“ aber auch sehr breitverzweigte Branche konnten bis jetzt nur wenig Gehör finden. Dies muss man weiter konsequent angehen. Aber hier passiert zum Glück schon seit Monaten sehr viel und unsere unterschiedlichen Branchenverbände haben sich endlich zusammengeschlossen und können somit nun gemeinschaftlich mehr Druck aufbauen.

C: Bei all den Problemen, wie habt ihr euch als BMU Veranstaltungstechnik arrangiert? Habt ihr neue Möglichkeiten der Veranstaltungen ausgebaut und erweitert? Vor allem, konntet Ihr Eure Mitarbeiter halten?

R: Ganz klares JA! Natürlich haben wir erstmal alles runtergefahren und versucht Kosten zu sparen. Unsere Mitarbeiter standen aber immer an erster Stelle. Aus diesem Grund haben wir sogar unseren Azubi Paul nach seiner Ausbildung übernommen. Aber wer mich kennt, weiß die „Kopf-in-den-Sand-Taktik“ war noch nie mein Fall. Deswegen haben wir trotz der aktuellen Lage weiter investiert und aus der Not eine Tugend gemacht und unsere Videotechnik Abteilung extrem ausgebaut.

C: Das klingt sehr spannend. Wie können eure Kunden davon effektiv profitieren?

R: Durch unseren immensen Erfahrungsschatz im Bereich Videotechnik, Streaming und Hybridevents, den wir vor allem nicht erst seit der Pandemie haben, können sich unsere Kunden fast 100% zurücklehnen. Aber vor allem sehen wir uns nicht nur als Technikdienstleister, sondern unsere Kunden profitieren auch von unserem Knowhow, wenn es um das Storyboard, Abläufe und Regie geht. Denn die große Herausforderung ist es dem Zuschauer, ähnlich wie beim Fernsehen, vor dem Bildschirm zu fesseln und bei Laune zu halten. Niemand will einer 3h langen Präsentation in einem Onlinemeeting zusehen. Ich auch nicht. 🙂 Wir wissen also welche Möglichkeiten für ein reines Online- oder Hybrid-Event wichtig sind und nehmen unsere Kunden gern an die Hand.

C: Kunden können sich mit Ihren Ideen an euch wenden?

R: Aber gerne, ich habe in meiner Emailsignatur nicht umsonst den Slogan: „Nichts ist unmöglich – ich liebe Herausforderungen“.

C: Wage doch mal eine Prognose. Was erwartet die Veranstaltungsbranche noch in 2021? Und gibt es auch Dinge auf die du dich aus beruflicher Sicht freust?

R: Ich bin mal optimistisch und denke das, wenn wir wieder Blätter an den Bäumen sehen, es zumindest wieder möglich wird live Veranstaltungen zu machen, aber weiterhin mit Auflagen.

C: Möchtest du ganz allgemein noch etwas sagen?

Liebe Kunden, Freunde und Partner haltet durch und bleibt gesund. Wir machen das Beste draus!

C: Dann sehen wir uns im Frühjahr wieder und schauen ob du recht hattest. Ich wünsche es euch. Danke für deine Zeit!

R: Danke auch!