• 0
    Anfragebox

Blog

Wie müssen sich Musikfestivals verändern, um auch in Zukunft zu bestehen?

Um unter anderem Fragen wie diese zu besprechen, Lösungen zu finden und bereits erste Ansätze zu präsentieren, kamen in der Zeit vom 26. – 27.11.2021 200 Aussteller aus der Branche auf der Messe „Future Of Festivals“ in der Arena Berlin zusammen.

Wir durften nicht nur als Aussteller mitreden, sondern fungierten gleichzeitig auch als Generalausstatter für das gesamte Event.

Festivals in 2020 und 2021 – die Momentaufnahme!

Wer als Veranstalterin oder Veranstalter in die Zukunft blicken möchte, muss sich in Zeiten von Corona das aktuelle Jahr ganz genau anschauen. 2021 entschieden sich diverse Veranstalter größerer Festivals, wie u. a. des Wacken Open Air, ein weiteres Jahr zu pausieren. Wiederum andere nutzten den Sommer, um mit umfangreichen Testkonzepten live zu gehen. So u. a. auch das Pangea Festival bei Rostock. Dort gab es im August vier Tage Musik, Sport und Workshops mit 15.000 Festivalfans.
„Wir haben alle vor Ort getestet, wozu es eine komplette Test-Infrastruktur auf dem Gelände brauchte“, erzählt Hans Jensen, einer der Gründer des Pangea Festivals, welcher live aus Portugal zur Messe zugeschaltet wurde. „Verschiedene Probleme haben dann dazu geführt, dass es sehr lange gedauert hat und es zu Engpässen kam.“

In über 20 Talks / Panels tauschten sich Veranstalter, Dienstleister und Interessierte nicht nur über die Nachhaltigkeit von Festivals sowie die Einbindung von Inklusion aus. Brandaktuell ging es natürlich auch um die große Frage: Was tun, wenn eigentlich nichts geht? „Future Of Festivals“-Initiator Robert Stolt plädiert dafür, das Thema Testkonzepte weiter in den Fokus zu stellen und sich diesbezüglich engmaschiger und vor allem miteinander auszutauschen.

„Wir hatten diesen Sommer wirklich die Möglichkeit, zu gucken, welche Systeme gut laufen“, so Stolt. „Ganz klarer Hinweis: Die Zukunft ist cashless. Niemand braucht mehr Bargeld mitzunehmen, und dabei geht es ja auch um Hygiene. Du kannst alles auf deinem Band abbilden, was du möchtest.“
Und so können in der Zukunft gegebenenfalls auch Corona-Testergebnisse auf einem für bis dato lediglich für Zahlungen vorgesehenen Armband gespeichert werden, berichtet Jakob Mandler, der als DJ auf dem Pangea Festival auflegte: „Wir mussten jeden Tag, bevor wir auf das Gelände wollten, zum Schnelltest. Erst wenn der negativ war, wurde das Band für den Zutritt frei geschaltet – auch bei den DJs.“

Was sich nach einem riesigen logistischen Aufwand anhört, ist noch eher das kleinere Problem in einer neuen Situation gewesen. Hans Jensen erzählt von einem 30 Prozent höheren Organisationsaufwand bei den Mitarbeitenden, denn die wurden zwei Mal am Tag getestet: „Wenn man keinen gültigen Test hat, kann die Person dann auch nicht an ihre Position und dann muss umdisponiert werden – das sind die Sachen, die es richtig kompliziert und komplex machen.“

Der Trend, beobachtet Messe-Gründer Stolt seien kleine Festivals, organisiert von Menschen, die nicht an Profit interessiert sind, sondern die wissen, wie wichtig Festivalkultur ist: „In diesem Jahr gab es 50 neue Festivals in Deutschland – unglaublich in dieser Zeit. Die haben alle gesagt, wir veranstalten nur mit 1.000 Leuten. Das ist eine Herzensangelegenheit von denen, und das ist auch gut so.“

Future Of Festivals